Statement von Staub zu Glitzer bei der Pressekonferenz
zu „Kein Haus Weniger!“:
Wir von Staub zu Glitzer sprechen heute zu dem Verlust eines weiteren bedeutenden linksradikalen Hauses dieser Stadt: Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Momentan heißt sie Volksbühne Berlin.
Unser Projekt, B6112, wurde am 28. September 2017 polizeilich geräumt. Viele von euch – Aktivist*innen und stadtpolitische Initiativen, autonome Gruppen und Projekte waren damals mit dabei.
Die Volksbühne war immer ein linksradikales Theater und wird es wieder werden.
Das sollte sich jedoch nicht nur im Programm, sondern auch in den Strukturen des Hauses widerspiegeln. Gemeint sind eine egalitäre Entlohnung, kollektive Entscheidungsfindungsprozesse, und Geschlechtergerechtigkeit, also ein Frauenanteil von mindestens 50% in allen Abteilungen sowie eine kollektive Intendanz.
Die Volksbühne muss ein Ort für linke stadtpolitische Initiativen sein und für aktuelle Arbeitskämpfe.
Die Zusammenarbeit mit Stiftungen des Großkapitals ist im Zuge des neoliberalen Zeitgeistes zur gängigen Praxis an Theaterhäusern geworden. Durch die Allianz-Kulturstiftung, die Deutsche Bank-Stiftung und ähnliche Artwashing-Player sehen wir die Freiheit der Kunst gefährdet. An Staatstheatern hat eine kapitalistische Wirtschaft nichts verloren.
Was wir gesamtgesellschaftlich fordern als Sozialist*innen, Kommunist*innen und Anarchist*innen – wollen wir schon jetzt an der Volksbühne umgesetzt sehen.
Kein Haus Weniger Und mit Binis Worten:
Viele Häuser mehr
Staub zu Glitzer
„Der Kapitalismus ist existenzfeindlich und antiliberal, weshalb er reformiert oder noch besser abgeschafft gehört – und das wird er auch bald.
Der Kapitalismus ist existenzfeindlich und antiliberal, weshalb er reformiert oder noch besser abgeschafft gehört – und das wird er auch bald. Aber bis es soweit ist, unterstütze ich jede*n Hausbesetzer*in. Verteidigt kollektiven Wohnraum gegen Spekulanten! Gemeinsam selbstbestimmt leben ist nicht „linksradikal“, sondern ein physisches, soziales und emotionales Grundnahrungsmittel, es sollte nicht den Marktgesetzen unterliegen. Ich unterstütze deshalb die Berliner Liebig34, so wie alle ähnlichen Wohnprojekte in allen Ländern: die „Häuser der Würde“ in Süditalien, die Landlosenbewegung in Brasilien usw.“
Milo Rau
++Der Schulterschluss: kleine Presseschau für euch von der #Keinhausweniger PK 20.Januar im Berliner Ensemble. Liebe Verbündete, es war uns wie immer ein Fest! Ein toller Auftakt für 2020. Mögen die Spiele beginnen+++