Das Kuenstlerkollektiv " Staub zu Glitzer " besetzt die oeffentlichen Bereiche der Volksbuehne mit der " transmedialen Theaterinszenierung B 61-12 ". Plenum u.a. mit der Spitze der Senatskulturverwaltung.
Foto: David Baltzer/ bildbuehne.de

Transparenzoffensive

zur  Intendanzfindung der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz 

Hiermit machen wir unsere vollständigen Bewerbungsunterlagen für die Öffentlichkeit zugänglich. Wir fordern alle anderen Bewerber*innen auf, ihre Bewerbungen ebenfalls öffentlich zu machen, damit eine transparente Diskussion über die Zukunft dieses Hauses stattfinden kann.

Seit mittlerweile 8 Jahren setzen wir uns für die Radikaldemokratisierung und Öffnung der Volksbühne ein – für die Überwindung des Intendanzsystems. Wir haben fristgerecht zum 30. Oktober 2024 eine Bewerbung im „Interessenbekundungsverfahren für die Intendanz der Volksbühne“ beim Kultursenat eingereicht.

Es handelt sich dabei nicht um eine Bewerbung für die Intendanz des Hauses, sondern um ein Konzept zur strukturellen Transformation der Volksbühne und zur Überwindung des Intendanzsystems. In dem Modellprojekt „Theater der Commons“ soll die Volksbühne als erste Kulturinstitutionen der Welt in einem mehrjährigen Prozess abgewickelt und perspektivisch über eine Commons Public Partnership kollektiv verwaltet und bespielt werden.

Alle anderen Bewerber*innen sind eingeladen, sich in einem Modellprojekt Theater der Commons zu engagieren. In Zeiten multipler Krisen gilt es zu zeigen, dass Kultur- und Theaterarbeit auch in solidarischen und demokratischen Strukturen möglich ist.

Mit allen gemeinsam!

Mit „Staub zu Glitzer“ würde die Volksbühne einem Ansatz gerecht werden, der heute für maßgebliche Neuperspektivierungen im kulturellen Feld steht, nämlich, dass es künstlerisch über die Repräsentation hinaus um die kollektive Schaffung von Infrastrukturen und Imaginationen einer möglichen anderen Welt geht.

Prof. Dr. Nora Sternfeld und Prof. Dr. Friedrich von Borries
Hochschule für Bildende Künste Hamburg

It would be a tribute to the cultural character of Berlin if the city were to administratively welcome and host the first „Theater of the Commons“ within its precincts. It is my fervent hope that this aspiration can become a reality.

David Bollier
Reinventing the Commons Program, Schumacher Center for a New Economics

In Zeiten multipler Krisen, zunehmender Entsolidarisierung und schwindenden Räumen, in denen Commoning als Praxis überhaupt entwickelt werden kann, ist das Modell eines anderen Theaters, das möglich ist, ein wesentlicher Beitrag zur Erprobung von gesellschaftlichen Transformationsprozessen mit künstlerischen und kulturellen Mitteln

Prof. Dr. Elke Krasny
Akademie der bildenden Künste Wien

Their vision for the Volksbühne could serve as a blueprint for future cultural commons initiatives worldwide. I strongly encourage the Cultural Senate to consider this groundbreaking proposal.

Prof. Dr. Vasilis Kostakis
Tallinn University of Technology, Berkman Klein Center, Harvard University

Dies hat die Volksbühne Berlin nach den wechselvollen Jahren, die auf 2017 folgten, der kurzen Zeit von René Pollesch und der Lücke, die sein Tod riss, sicherlich mehr verdient als einen nächsten Intendanten.

Prof. Dr. Ulrike Haß
Ruhr-Universität Bochum, Indiana University Bloomington