An Tag x betritt eine Gruppe von etwa 100 Menschen das Theaterhaus und informiert augenblicklich die Presse über den Zeitpunkt der Pressekonferenz im Eingangsfoyer. Ein Info-Point wird aufgebaut. Hausregeln und Informationsmaterial werden im Haus verteilt, Banner an Fassade und Treppengeländer o.ä. angebracht. Eine Küche für alle wird im Außenbereich aufgebaut. Ein Bühnenbild in Besetzungs-Ästhetik entsteht und erstreckt sich auf die Foyers, Salons und Seitengänge. Allmählich treffen Partizipierende ein. Solche, die sich gut und lange auf diesen Moment vorbereitet haben und jene, die lediglich über die Presse informiert und durch diese quasi eingeladen wurden.
In einer Presserklärung wird der Öffentlichkeit erklärt, dass es sich um den Beginn einer transmedialen Theaterinszenierung handelt. Das Projekt wird in seiner historischen und stadtentwicklungspolitischen Dimension erörtert. Die Stadtgemeinschaft wird eingeladen, über einen Zeitraum x, gemeinsam ein neues Stadttheater-Modell bei laufendem Programm zu entwickeln. Die unverhandelbaren politischen Prämissen für die Partizipation werden erklärt: das Bekenntnis zu Feminismus (samt 50% Frauenquote für alle kollektiven Gremien und Arbeitsgruppen), Antirassismus und dem Wunsch nach gleichwertigen Lebensverhältnissen für alle Menschen.
Awareness- und Security-Konzept werden erläutert, ein Raumnutzungsplan vorgestellt, das tägliche Plenum angekündigt. Kunstschaffende werden eingeladen mit ihren Werken das Theaterhaus zu beleben und den Gastspielplan anzufüllen. Interessierte und Expert*innen werden gebeten, sich in Arbeitsgruppen zu organisieren. Es wird die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, möglichst schnell zu einer Einigung mit Intendanz und Politik zu gelangen, damit zeitnah reguläre Schließzeiten eingeführt werden können.