Wir möchten dazu einladen, gemeinsam eine neue, bundesweite Struktur aufzubauen, mit der wir für die Commonisierung von Kulturinstitutionen kämpfen. Ob Genossenschaft, Verein, Institut, Akademie oder freier Zusammenschluss: Das möchten wir gemeinsam diskutieren und entscheiden. Nur wenn wir viele sind, können wir einander unterstützen, Erfahrungen austauschen und Druck auf politische Entscheidungsträger*innen aufbauen. Du bist interessiert und fragst dich, wie es weiter geht?
Während breitflächig Strategien gegen die Refaschisierung Europas diskutiert werden, gelten Kulturinstitutionen vielen als fortschrittlich. Doch diese Annahme ist illusorisch. Extreme monetäre Ungleichheit und Intransparenz, bürgerliche Exklusivität, steile hierarchische Strukturen, prekäre Arbeitsverhältnisse, Machtmissbrauch – weder Staats- und Stadttheater noch freie Produktionshäuser werden strukturell den auf ihren Bühnen formulierten Ansprüchen gerecht. Diese Bigotterie ist fatal und zementiert autoritäre Verhältnisse. Kulturschaffende werden zueinander in gnadenlose Konkurrenz gesetzt. Das muss nicht sein, wir können solidarische Strukturen aufbauen.
Die Broschüre Organizing Cultural Commons ist eine Handreichung zur Commonisierung von staatlichen Kulturinstitutionen und deren Umwandlung in Commons im Sinne einer Commons Public Partnership. Offene radikaldemokratische Strukturen, Selbstorganisierung und solidarische Aushandlungsprozesse werden benötigt, um das System Intendanz zu überwinden. Commoning wird dabei als Prozess aus der Stadtgesellschaft heraus verstanden. Organizingstrategien werden mit Ideen von Awareness- und Transformative Justice in einem Ansatz verknüpft, bei dem die aktive Arbeit gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit und Ableismus im Vordergrund steht.