Foto: Umbruch Bildarchiv

Kein Haus weniger Gala

16. Februar 2020 | 18:00 Uhr

Festsaal Kreuzberg, Am Flutgraben 2, 12435 Berlin

Konferenz

Während Berlin sich als queere Hauptstadt inszeniert, wird ein queerfeministisches Hausprojekt rausgeschmissen. Schluss damit! Liebig34 bleibt!

Während Berlin dringenden Bedarf an Angeboten für Jugendliche und Sozialeinrichtungen hat, sieht man zu, wie die zwei ältesten selbstverwalteten Jugend- und Sozialzentren verdrängt werden. Schluss damit! Potse bleibt! Gebt dem Drugstore seine Räume zurück!

Während bezahlbarer Wohn- und Gewerberaum immer knapper wird, stehen mit der Lause und der Køpi wichtige alternative Wohn- und Projektorte unmittelbar vor einem erneuten Verkauf und damit einer ungewissen Zukunft. Køpi bleibt! Lause bleibt!

Viele unserer eigenen Geschichten zeigen, dass aus Besetzungen u.a. Projekte solidarischen Zusammenlebens, Netzwerke für soziales Engagement in den Nachbarschaften und unkommerzielle Räume für Initiativen und Vereine entstehen. Dennoch wird die Aneignung und Nutzung von Leerstand zwanghaft binnen 24 Stunden mit Polizeigewalt geräumt. In Städten wie Zürich müssen Eigentümer*innen von Leerstand nachweisen, dass sie aktuell konkrete Vorhaben mit den Gebäuden umsetzen, andernfalls müssen sie Besetzungen dulden.
Gebt der G17a ihre Wohnung zurück! Alle von Rausschmiss bedrohten Hausgemeinschaften bleiben!

Wenn neue gastronomische Einrichtungen öffnen, ist das Angebot oft touristisch ausgelegt und für viele Berliner*innen schlicht längst nicht mehr erschwinglich. Langjährige Kneipen, die häufig kollektiv betrieben werden und vom Ausschank abgesehen oft auch Raum für nachbarschaftliche Vernetzung, Sozialberatung und politische Veranstaltungen bieten, werden hingegen rausgeschmissen. Schluss damit! Syndikat und Meuterei bleiben! Gebt der Friedel54 ihren Laden zurück! Sicherheit fürs K-Fetisch!

Während alternative Lebensweisen mit Wagenplätzen selbstbestimmte Orte zum Wohnen und Arbeiten finden, sind diese immer stärker von Verdrängung bedroht. Schluss damit! SabotGarden und alle Wagenplätze bleiben! Ein Areal für die DieselA!

Alternative Projekte sind ein zentraler Bestandteil für eine vielfältige und lebendige Stadt. Wir waren schon hier als die Kieze und Stadtteile noch nicht aufgehübscht und vermarktet wurden. Wir waren vielerorts da, wo die Benachteiligten und Unterprivilegierten ihrem Schicksal überlassen wurden. Und wir werden jetzt nicht weichen, wo die Profitinteressen von Konzernen uns zu verdrängen versuchen.

Wer in Zeiten grassierender Mieten und niedriger Löhne untätig bleibt oder glaubt, sich angesichts eines zeitlich befristeten Mietendeckels nun zurücklehnen zu können, wenn soziale Institutionen oder Einzelpersonen ihr Zuhause verlieren, macht sich mitschuldig!

Deshalb:

  • Bestandsschutz für alle sozialen und kulturellen Projekte
  • wirksamen Schutz vor Verdrängung für Kleingewerbe
  • Sofortige Aussetzung aller Zwangsräumungen
  • Weg mit der „Berliner Linie“
  • Straffreiheit für alle Besetzer*innen